Archive for the MMO Rückblick Category

MMO Rückblick – EvE Online

Posted in MMO Rückblick with tags , , , , , , on März 8, 2009 by maehman

‚Der Weltraum, unendliche Weiten…‘ aber Halt, das Spiel erscheint erst später. Hier gehts ja um EvE. Nicht nur eines der wenigen Weltraum/SciFi MMOs, sondern auch einer der wenigen Vertreter der Sandbox MMOs. Im Jahre 2003 von der Isländischen Firma CCP (Crowd Control Productions) veröffentlicht und seitdem im stetigen Wachstum. Fing das ganze noch mit sehr überschauberen Spielerzahlen im 1.oooer Bereich an, finden sich momentan bis zu 50.000 Spieler gleichzeitig auf dem Server (aktueller Rekord vom 8. Februar 2009: 51.675) bei ungefähr 250.000 aktiven Accounts. Sicherlich im Vergleich zum Schneesturm wenig Accounts, aber selbst ein Warhammer Online hat momentan kaum mehr Spieler.

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Besonderheit bei EvE ist das es nur einen Server bzw. Server-Cluster gibt. So kann man jederzeit auf jeden anderen eingeloggten Spieler treffen. So faszinierend diese Welt auch ist, ergeben sich durch die große Zahl an Spielern gerade bei großen Weltraumschlachten erhebliche Performance Probleme. Auch seit Jahren in der Kritik ist das Jita System. Als eines der ‚Startgebiete‘ und Haupthandelsplatz im Spiel befinden sich zu jeder Zeit mehrere Hundert Spieler gleichzeitig im System. Die Situation hat sich zwar in den letzten Jahren dank ständiger Hard- und Software Updates verbessert, aber Lags und Performanceprobleme sind immernoch deutlich spürbar.

Doch was macht EvE eigentlich aus? Wer ein WoW im Weltraum sucht wird hier nicht fündig, da ist vielleicht das kommende Star Wars MMO eher was. Bis dato gibt es keine Avatare im eigentlichen Sinne bei EvE. Jeder Spieler erschafft sich zwar einen Character, aber mehr als das Passfoto bekommt man von seinem Charakter nie zu sehen. Allerdings ist eine Erweiterung dafür in Entwicklung, wo Spieler erstmals ihre Raumschiffe verlassen und als Personen auf einer der unzähligen Weltraumstationen herumlaufen können. Man steuert also sein Raumschiff durch das Weltall oder klickt sich durch Menüs in Stationen. Das ganze mag auf den ersten Blick etwas ‚kalt‘ wirken, doch versprüht das Spiel dadurch seinen ganz eigenen Charme.

Größenvergleich aller EvE Raumschiffe

Größenvergleich aller EvE Raumschiffe

Grundsätzlich stehen dem Spieler 4 verschiedene Rassen zur Verfügung. Jede Rasse mir ihren eigenen Raumschiffen und speziellen Schwerpunkten. Die einen sind eher auf Raketen und Torpedos spezialisiert, während die anderen eher mit Lasern kämpfen. Damit sind wir auch schon bei den Raumschiffen, dem eigentlichen Charakter im Spiel. So wie man in anderen Spielen neue Schwerter sammelt und ausrüstet sind es hier Waffensysteme, Schilde, Panzerung, Reaktoren und sehr viel anderer Spielkram. Alleine über die Ausrüstung eines Schiffs finden sich seitenlange Diskussionen im offiziellen Forum. Gerade dieses Micromanagment ist ein sehr spannender und motivierender Aspekt in EvE. Jede Situation, ob nun PvE oder PvP erfordert verschiedene Ausrüstungen und Taktiken. Die Möglichkeiten ein Schiff auszurüsten sind unzählig. Gerade am Anfang sicherlich keine leichte Aufgabe. Die Komplexität des ganzen sollte man nicht unterschätzen.

Doch natürlich wird niemand völlig ohne Erklärung in den kalten Weltraum geworfen. Jeder startet im Tutorial wo einem die Grundzüge beigebracht werden. Grundlagen des Interfaces, der Kampf und Erzabbau werden dem Spieler erklärt. Das ganze lässt sich auch überspringen, aber das ist für Einsteiger nicht zu empfehlen. Doch was macht man nach dem Tutorial?

Wie für ein Sandbox-Spiel üblich steht dem Spieler die Welt offen. Keine vorgefertigten Wege, keine Charakterklassen und kein leveln. Man schwebt nun also im Weltraum oder im Hangar einer der unzähligen Stationen und das Abenteuer kann beginnen. Doch gleich in ein großes und schwer bewaffnetes Schiff steigen steht am Anfang noch nicht auf der Liste der Möglichkeiten. Jedes Schiff und auch Ausrüstungsteil erfordert bestimmte Skills als Vorraussetzung, von Geld ganz zu schweigen. Also muss man beides erstmal verdienen. Großer Unterschied der Skills zu anderen Spielen besteht darin, dass hier in Echtzeit gelernt wird. Dauern die ersten Skills noch ein paar Minuten, so dauern weit fortgeschrittene Skills bis zu einem Monat und länger. Die Zeit läuft allerdings auch weiter wenn man ausloggt und man kann das Skilltraining jederzeit ändern ohne Zeitverluste. So lohnt es sich über Nacht längere Skills zu lernen und auch wenn man in Urlaub fährt lernt der Charakter noch weiter. Nach einer Weile fängt man von ganz alleine damit an die Skills so zu planen, das man zu Hause ist, wenn ein Skill fertig wird. Erschreckend, aber das sagt auch etwas über die Faszination des ganzen aus. Geld verdient sich auf die übliche Weise durch Aufträge oder verkaufen von Ausrüstung und Rohstoffen und Geld wird man eine ganze Menge benötigen…

Ein Schiff der Titanen-Klasse. Die größten und teuersten Schiffe in EvE.

Ein Schiff der Titanen-Klasse. Die größten und teuersten Schiffe in EvE.

So liegt es nahe sich erstmal damit zu beschäftigen. Etwas Erz abbauen oder Aufträge für eine oder mehrere der unzähligen NPC Firmen erledigen. Mit der Zeit füllt sich das Bankkonto und auch größere Schiffe und bessere Ausrüstung stehen nach und nach zur Verfügung. Und auch die ersten Verluste werden früher oder später auf den Spieler warten. Denn wenn man einen Kampf verliert explodiert logischerweise das Raumschiff. Im PvP kann der Gegner nun die Überreste aufsammeln, während man im PvE gute Chancen hat das was bei der Explosion übrig geblieben ist wieder zu bekommen. Den eigentlichen Charakter kann man meist noch in einer Rettungskapsel retten. Sollte der Gegner im PvP es allerdings schaffen auch die Kapsel (Pod genannt) zu zerstören, wacht man in einem neuen Klon wieder auf. Diese Klone kann man in einigen Stationen anlegen und damit seine Skills speichern. Vergisst man einmal einen aktuellen Klon zu kaufen droht beim Tod des Spielers auch der Verlust von Skillpunkten, teilweise die Arbeit von Wochen. Aus diesen recht harten PvP Bedingungen ergibt sich auch eine der ‚goldenen EvE Regeln‘: Fliege nur das, was du dir auch leisten kannst  zu verlieren.

Natürlich macht das ganze einer Gruppe noch deutlich mehr Spass und so tummeln sich auch viele von Spielern geführte Firmen im Universum. Jede mit eigenen Zielen, Verbündeten und politischen Vorstellungen. Viele Firmen schliessen sich auch zu Allianzen zusammen und können dann ganze Bereiche des Weltraums kontrollieren. Auch der Bau von eigenen Stationen steht den Firmen und Allianzen offen. Gegner können diese natürlich auch wieder zerstören.

Der Weltraum besteht aus über 5.000 verschiedenen System die mittels Sprungtoren verbunden sind. In jedem System gibt es Stationen, Planeten und Asteroidengürteln. Jedes System hat einen eigenen Sicherheitsstatus, der von 1.0 bis runter zu 0.0 reicht. Die Systeme mit 1.0 bis 0.6 werden Highsec genannt, 0.5 bis 0.1 ist der Low Sec und schliesslich noch 0.0. Im Highsec ist man als Spieler relativ sicher. Dort achtet die Computergesteuerte Polizei (Concord) auf Recht und Ordnung und Angriffe auf unbescholtene Spieler werden umgehend und zuverlässig geahndet. (Durch Zerstörung des Angreifers). Im Low Sec hingegen gibt es keine Polizei und einzig in der Nähe von Stationen und Sprungtoren werden die ‚unschuldigen‘ durch automatische Geschütze etwas beschützt. Im 0.0 schliesslich liegt das Gesetz einzig in der Hand der Spieler und Allianzen. Im 0.0 wartet dementsprechend auch der größte Profit. Die teuersten Erze und große NPC Piraten mit hohen Kopfgeldern. Funktionieren tut das ganze durch ein ‚Flagging‘-System. Jeder Spieler fängt neutral an. Angriffe auf andere neutrale Spieler machen einen für begrenzte Zeit zum Kriminellen und wer neutrale Spieler zerstört wird dauerhaft als Krimineller markiert. Durch Aufträge für NPC Firmen lässt sich der Ruf wieder verbessern. Im 0.0 interessiert allerdings niemand das Standing, da wird Grundsätzlich erst geschossen und später gefragt. Auch kann man ein Kopfgeld auf andere Spieler aussetzen. Die berüchtigsten Spielerpiraten haben ein so hohes Kopfgeld, sollte man sie einmal töten hat man für die nächsten Monate Ingame ausgesorgt.

Ein Schlachtschiff der Armarr

Ein Schlachtschiff der Armarr

So ist auch die Konkurrenz der Spieler um die Vorherrschafft um diese Systeme ein wesentlicher Bestandteil des Spiels. Und in den Kämpfen um die wertvollsten Systeme ist alles erlaubt. Ingame Spionage, Bestechung, Infiltration, Betrug oder Massenschlachten, alles was zum eigenen Vorteil genutzt werden kann wird auch genutzt. Alles was im Rahmen des Spiels möglich ist, ist auch erlaubt. Erst kürzlich ist eine der größten Allianzen auf Grund von Spionage und Bestechung von einem der Offiziere zerbrochen. Die Story schaffte es sogar auf Golem.de.

Nach 6 Jahren die das ganze jetzt läuft stellt man sich als Anfänger natürlich die Frage, wie man da überhaupt mithalten soll? Natürlich kann man Spieler die seit Jahren spielen und über 100 Millionen Skillpunkte haben nicht einholen, aber verloren ist man deshalb noch lange nicht. Jeder Skill geht nur bis maximal Level 5. So kann ein seit Jahren aktiver Spieler zwar auf mehr Skills (z.B. Schiffe der verschiedenen Rassen) zurückgreifen, aber ein Anfänger kann mit ordentlicher Planung zumindest in einem spezialisierten Bereich auf das gleiche Niveau kommen. Dem schon lange aktiven Spieler werden aber immer mehr Möglichkeiten offen stehen. Auch jetzt nach 6 Jahren hat es noch kein Spieler geschafft wirklich alle Skills bis auf Level 5 zu lernen, so groß ist die Viefalt der Skills und damit Möglichkeiten seinen Charakter zu entwickeln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Spiels ist die Wirtschaft. Als offenes Wirtschaftssystem ist fast alles von den Spielern kontrolliert. Jedes Schiff und Ausrüstungsteil kann von Spielern gebaut werden. Nur einige grundlegenden Ausrüstungsteile und Schiffe werden auch durch die NPC Firmen angeboten. In keinem anderen MMO ist die Wirtschaft so komplex und umfangreich wie bei EvE und alleine mit allen Aspekten der Wirtschaft und Produktion kann man Monate in dem Spiel verbringen. Es gehört aber auch die Seite des Betruges dazu. Um Geld zu machen ist halt alles im Rahmen des Spiels erlaubt. Ein besonders aufmerksames Auge ist daher auch beim handeln Pflicht.

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Man sieht also bei EvE ist vieles anders als bei den üblichen MMOs, doch vieles ist auch gleich. Die monatlichen Kosten sind im üblichen Rahmen für die Branche. Allerdings gab es EvE für lange Zeit nur als Download. Erst jetzt im März kommt durch Atari eine Box mit einigen Extras in den regulären Handel. Eine Aktion die hoffentlich einige neue Spieler anziehen wird. Auch das übliche ‚Drama‘ in den Foren und Ingame Chats ist wie in jedem anderen Spiel zu finden. Auch finden regelmäßig kostenlose Erweiterungen ihren Weg in das Spiel. Zuletzt erst gab es ein großes Grafikupdate und die nächsten Updates sind schon angekündigt. Zusätzlich veranstaltet CCP jedes Jahr auf Island das sogenannte Fan-Fair. Eine Messe wo über die neusten Entwicklungen rund um EvE Online berichtet wird.

Was jedoch wohl etwas anders als bei anderen MMOs ist, dürfte das Alter der Spieler sein. Im Jahre 2006 hat eine Umfrage ergeben, dass der/die durchschnittliche EvE Spieler(in) 27 Jahre alt ist und ca. 2.5h am Tag spielt. 5% der Spieler waren damals weiblich. Hauptgrund dafür ist sicherlich die hohe Komplexität und das andere Setting. Aber auch die berühmt/berüchtigten ‚Roxxor-Kiddies‘ sind vertreten.

Wie bei den meisten Sandbox Spielen ist das alles sicherlich nicht für jeden geeignet. Denn man ist nie 100%ig sicher vor den ‚bösen‘ Spielern. Doch gerade dieses Risiko und die Vielzahl an Möglichkeiten machen das Spiel auch gerade so spannend. Für alle die sich einmal einen Überblick über EvE Online verschaffen wollen und ein wenig den unendlichen Weltraum erkunden wollen gibt es eine 14 Tage Trial auf der Homepage. Man kann in der Zeit zwar nur einen Bruchteil des Weltraums erleben, aber fesselnd ist es für den interessierten Spieler allemal.

Link: EvE Online

MMO Rückblick – Planetside

Posted in MMO Rückblick with tags , , , , , , on Februar 12, 2009 by maehman

Man könnte natürlich darüber streiten, ob Planetside nun ein MMO ist oder nicht. Ein MMoRPG ist es nun auf keinen Fall, dennoch wurde gerade durch Planetside der Begriff MMOFPS geprägt. Auch wenn es geringe RPG Anteile gibt überwiegt der FPS Part doch um Längen.

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Doch worum geht es in dem Spiel? Alles dreht sich um den Krieg zwischen 3 Fraktionen auf dem Planeten Auraxis. Laut der Geschichte spalteten sich 2 Fraktionen von der eigentlich Terran Republic ab und somit entstanden die 3 Fraktionen. Jede der Fraktionen hat bestimmte Waffen und Fahrzeuge die nur ihnen zur Verfügung stehen. Gegen Ende 2007 kam noch eine 4. Fraktion dazu, die jedoch nie direkt auswählbar war. Es konnten immer nur eine handvoll Spieler für die sogenannten Black Ops kämpfen, denn diese waren deutlich stärker als die anderen Fraktionen.

Die Terran Republic zeichnet sich durch ein schweres Maschienengewehr und einen 3-sitzigen Panzer aus. Bei der 2. Fraktion, dem New Conglomerate, war eine 3-läufige automatische Schrottflinte die dominierende Waffe. Die NC gelten auch als eine Art Rebellen mit ordentlich Feuerkraft im Planetside Universum. Als 3. gibt es noch die Vanu Sovereignty. Diese kann man als Technikfreaks beschreiben, was auch zu ihrer Hauptwaffe einer Art Lasergewehr führt. Außerdem haben die Vanu noch Luftkissenpanzer in ihrem Fuhrpark. Die Black Ops haben Zugriff auf alle Waffen von jeder Fraktion und können zusätzlich noch eine besonders starke Nahkampfwaffe nutzen. Dazu gibt es noch jede Menge Waffen und Fahrzeuge, inklusive Flugzeugen, die allen Fraktionen zur Verfügung stehen.

Doch worum geht es eigentlich? Natürlich um den nie anhaltenden Krieg um die planetarische Vorherrschaft. Jede Fraktion hatte ihre Heimatbasis (Sanctuary) und konnte von dort entweder durch große Teleporter oder per Dropship auf die einzelnen Inseln von Auraxis reisen. Teleporter führten immer nur zu bestimmten Zielen, während das Dropship quasi überall hinfliegen konnte.

Auraxis Karte

Auraxis Karte

 

Auf den Inseln gab es dann mehrere Basen und Türme die von den Fraktionen erobert werden konnten. Gehörten alle Basen und Türme einer Insel zu einer Fraktion konnten die Gegner nicht mehr per Dropship, sondern nur noch mittels der Teleporter auf die Insel gelangen. Jede Basis wurde einem bestimmten Bereich zugeordnet, wodurch die haltende Fraktion bestimmte Vorteile erhielt. Zum Beispiel konnte man nur in Medizinischen Basen seine Talente ändern. Auch Zugriff auf bestimmte Fahrzeuge war nur möglich wenn man die Kontrolle über eine bestimmte Basis hatte.

Im Erweiterungspaket Core Combat wurde der Krieg noch auf die unterirdischen Bereiche von Auraxis ausgeweitet. Außerdem kamen damit neue Waffen und große Kampfroboter (Mechs, bzw BFRs im PS Universum) hinzu. Die unterirdischen Höhlen boten ein völlig neues Umfeld für die Schlachten zwischen den Fraktionen.

BFR der Terran Republic

BFR der Terran Republic

Um ein wenig RPG Flair und Langzeitmotivation in das ganze zu bringen konnten die Spieler ihren Charakter leveln. Es gab einmal die Battle Ranks und die Command Ranks. Durch die Battle Ranks konnten die Spieler Punkte in Fähigkeiten verteilen, wodurch erst die Benutzung des großen Waffen-, Rüstungs- und Fahrzeugarsenals möglich wurde. Am Anfang konnte ein neuer Rekrut nur eine sehr einfache Rüstung tragen. Dann konnten Punkte in Standard und später schwere Rüstung investiert werden, was die Überlebenschancen auf dem Schlachtfeld deutlich erhöhte. Ebenso funktionierte dies bei Waffen und Fahrzeugen. Durch die Begrenzung des Battle Ranks auf 20 (wurde später auf 25 angehoben) musste man sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, wodurch das Teamplay gefördert wurde. Der Battle Rank wurde durch jegliche Aktionen auf dem Schlachtfeld gesteigert. Zusätzlich gab es dann noch den Command Rank. Dieser ging bis Stufe 5 und mit jeder Stufe gab es neue besondere Fähigkeiten. Diese reichen von einfacher Radaraufklärung über EMP Schläge bis zu vernichtenden orbitalen Laserangriffen. Zum steigern des Command Ranks musste man mehr oder weniger erfolgreich einen Squad anführen. Squads entsprechen den üblichen Gruppen aus anderen MMOs. Denn nur wenn man mit seinem Squad an der Einnahme einer Basis beteiligt ist gibt es für den Squadleader Command XP.

Doch was das Spiel zu seiner Zeit wirklich einzigartig machte war die Größe der Gefechte. Kannte man bis dahin gerade mal 32 vs 32 oder 64 vs 64 aus den üblichen Shootern kämpften bei Planetside zwischen 100 und 300 Spieler je Seite auf einer Insel. Wenn das nicht Massively Multiplayer ist, was dann…

Das Konzept war auch für einige Jahre sehr erfolgreich. Zum Release im Jahre 2003 standen 5 Server zur Verfügung. 4 in Amerika (je 2 an der Ost- und Westküste) und 1 europäischer Server. Zuerst wurden die amerikansichen Server zusammengelegt auf jeweils 1 Server pro Küste und im April 2008 wurden auch diese beiden Server zusammengelegt. Der europäische Server ist inzwischen ziemlich verwaist, wodurch die meisten noch aktiven Spieler auf den letzten amerikanischen Server wechselten. Das übliche halt, das Spiel kann unendlich Potential haben, SOE schafft es immer zumindest langfristig die Spieler zu verlieren.

Jedenfalls war die Zeit, die ich damals in Planetside verbracht habe eine schöne Zeit und noch deutlich später hat man die damaligen Feinde in anderen Spielen wiedergetroffen und teilweise dann sogar zusammen gezockt. Und stundenlange Gefechte wie in Planetside wird es wohl in keinem FPS in absehbarer Zeit geben…

MMO Rückblick – Shadowbane

Posted in MMO Rückblick with tags , , , , , , on Januar 27, 2009 by maehman

Jaja, die Vergangenheit. Beschränkt man das ganze nur aufs spielen haben wir alle da wohl schon einiges erlebt. Höhen und Tiefen. Spiele die wir nach 5 Minuten nicht mehr sehen konnten und einige Titel spielt man seit Jahren immer wieder.

Und dann gibts da ja noch die MMOs. Für viele der heutigen Spieler fing es mit WoW und der Massentauglichkeit der MMOs an, doch auch der Kreis der Spieler die schon vorher in die faszinierende Welt der MMOs eintauchten ist nicht klein.

Persönlich fing für mich das ganze eigentlich bei den Browsergames an. Titel wie DroidWars, Die Ewigen, Spacenations, X-Wars und andere waren wenn man so will meine Einstiegsdroge. Doch irgendwann reichten Texte und Bilder nicht mehr aus, ich wollte mehr…

So entdeckte ich dann Shadowbane. Ein Fantasy Welt die für damalige Verhältnisse einiges bot.

Shadowbane Box

Klarer Fokus des Spiels war das PvP. Spieler schlossen sich zu Gilden zusammen, bauten eigene Städte und kämpften gegeneinander um Farmspots, Städte oder Minen.

Mit 12 verschiedenen Rassen und 8 Klassen war die Auswahl schon ganz ordentlich. Natürlich war nicht jede Kombination möglich, dennoch boten sich viele Möglichkeiten für die Spieler. Zu beginn konnte man eine der 4 Basisklassen (Heiler, Magier, Kämpfer und Schurke) wählen um dann mit Level 10 sich in eine von 2 Richtungen zu spezialisieren. Auch einige Geschlechtsspezifische Klassen gab es. So waren Furien und Jägerinnen nur für weibliche Charaktere zugänglich, während Warlocks nur für männliche zur Verfügung standen. Es gab sogar einige Rassen die tatsächlich fliegen konnten, ein interessanter taktischer Aspekt.

Als besonders zu erwähnen sind noch die Runen. Diese sorgten für weitere Spezialisierung der Charaktere wobei bestimmte Werte erhöht werden. Einige der Runen konnte man bei Erstellung des Charakters wählen oder auch später hinzufügen, denn eingie Runen gab es nur in der Spielwelt zu finden. Um diese Runen entstanden auch immer wieder Kämpfe zwischen den Spielern.

Was den PvE Aspekt des Spiels angeht gibt es nicht viel zu berichten. Monster verhauen für Erfahrung, viel mehr war da nicht. Einige seltene Monster für die Runen gab es auch noch, aber ein Questsystem wie in WoW gab es nicht. War auch nicht zwingend nötig. PvE hat eh kaum jemanden interessiert und zum Leveln wurden in der Gilde Macrogruppen gebildet.

Ein Thema das heute (zu recht) verurteilt wird, wurde da als gegeben hingenommen. Offiziel war es verboten, aber gemacht wurde von Seiten der Entwickler auch nichts.

Einige Klassen konnten durch ihre Fähigkeiten unbegrenzt kämpfen. Dazu die Möglichkeit einiger Rassen zu fliegen eröffnete diese Möglichkeit. Es war nicht schön, aber effektiv. Praktisch gesehen war das Leveln ja auch nur das Mittel zum Zweck, nämlich PvP. Das maximale Level war 75 und an den richtigen Stellen für Vielspieler in 3 Tagen zu erreichen.

Auch Wettereffekte gab es damals schon

Auch Wettereffekte gab es damals schon

Im Gegensatz wo in vielen aktuellen und vergangenen Spielen das PvP auf Gebiete oder andere Art beschränkt war, konnte man in Shadowbane immer und überall seine Fähigkeiten mit anderen messen. Startgebiete waren sichere Zonen, aber der Rest der Welt befand sich quasi ständig im Krieg. Allgemein war die Welt zum größten Teil von den Spielern kontrolliert. Eigene Städte mit Wachen und Händlern, waren der Kern des ganzen. Auch das Angebot der Händler wurde von den Spielern gesteuert. Es entwickelten sich spezeille Handelsposten wo jeder interessierte Spieler eine Hütte mit Händler mieten konnte um seine Waren an den Mann zu bringen, doch auch in den sonstigen Spielerstädten gab es einige lohnenswerte Geschäfte zu tätigen, sofern man überhaupt in die Städte hineinkam, dies war nämlich den Besitzern überlassen wem Zutritt gewährt wird.

Doch was passiert wenn einem haufen Irrer so eine Welt überlassen wird? Natürlich, die Leute fangen an sich gegenseitig ds Leben schwer zu machen. Es gab Raidgruppen die durch die Monsterzonen zogen um dort andere Spieler zu bekämpfen oder um gleich die Stadt einer gegnerischen Gilde einzureißen. Was heute in einem Warhammer unmöglich ist, war damals ganz normal. Wie kommt man am einfachsten in eine Festung? Man reißt die Mauer ein.

Belagerungswaffen, sowohl stationär, als auch für die Spieler machten jede Schlacht zu einem individuellen Erlebniss.

Belagerungswaffe

Städtebelagerung

In so einer Welt gehörte natürlich auch Playerloot dazu. Alles was ein Spieler im Inventar hatte konnte nach seinem Ableben vom schnellsten aufgesammelt werden. So achtete man immer darauf wertvolle Items in der Stadt beim Bänker zu lassen, denn wehe man trägt zuviel mit sich herum. Zumindest der Gegner hat sich dann gefreut.

Mit diesen im Grunde recht einfachen mitteln war Spass und auch Spannung für Monate garantiert. Ohne zu übertreiben war dies eine harte Welt, wo man seine Lektionen im Zweifel teuer bezahlt hat, aber der Stolz nach einer gewonnen Schlacht war umso größer.

Auch heute laufen noch einige Server. Nachdem das Spiel schon kurz vor dem Ende stand läuft es momentan als Free2Play Titel auf 3 Servern. Grafik ist natürlich nicht mehr Zeitgemäß und auch der Einstieg würde sich für neue Spieler wohl schwierig gestalten wenn man dort keine Freunde hat oder ganz schnell welche findet.

Doch jede Zeit geht irgendwann zu Ende und so auch Shadowbane für mich. Der Server wurde immer leerer und auch meine Gilde dort widmete sich anderen Spielen und so zog auch ich weiter, doch vergessen werde ich dieses Spiel nie.

 

Hoffe dieser Rückblick hat euch Lesern gefallen. Ich plane nach und nach jedem MMO das ich zumindest länger als einen Tag gespielt habe hier einen Platz zu widmen.